Servus miteinander. Irgendwann muß ja mal was sein.

Erst die Geschichte:

Wir waren gestern auf der Fahrt gen Chiemsee mitten in Rosenheim und nachdem mir wenige Kilometer vorher aufgefallen war, daß 1, 2 Gänge schwer reingehen, war plötzlich "Puff"... keinerlei Kupplungsfunktion mehr da. Das Kupplungspedal stellte sich nicht mehr zurück, es war kein Gang zu wechseln, rauszukriegen oder reinzukriegen. Das hat nur bei "Motor aus" dann noch irgendwie funktioniert. In letzter Sekunde, beim Ausrollen auf einen Seitenstreifen (wer kennt nicht den irren Samstagsnachmittagsverkehr in den Rosenheimer "Outlets"), haben wir es weg von der Straße geschafft. Trotz Warnblinkanlage: Vogelzeigen, Stinkefingerzeigen, kopfschüttelnde Fußgänger, Gehupe wie blöd. Ja meine lieben "Freunde". DANKE für soviel Rücksicht und Verständnis! Da auf diesem Seitenstreifen kein anständiges "Abstellen" und Aussteigen möglich war, versuchte ich, irgendwie wieder wegzukommen, um einen vernünftigen Platz in einigen hunter Meter Entfernung zu ergattern. Nur, nachdem ich den Wagen abwürgen mußte, konnte der 1te Gang nur bei "Motor aus" eingelegt werden. Also Untersetzung eingelegt und gestartet, damit ich grad wieder so im ersten losfahren konnte (ohne Untersetzung hat die Kraft nicht gereicht). Mit extrem hoher Drehzahl dann im ersten noch 300m geschafft auf einen ruhigen Platz. Anhalten nur durch abwürgen. PFFFFT.

Nun, das ließ natürlich auf eine Undichtigkeit im Hydrauliksystem schließen, irgendein Schlauch, Geber- oder/und Nehmerzylinder. Ausgestiegen und schon war die Pfütze unter der Vorderachse zu sehen. Schön gedröppelt hats da. Tja, was tun? Das kann weder Ich noch ein ADAC-Mensch vor Ort wieder heile machen. Dennoch ADAC angerufen, der uns einen (auf meine Beschreibung hin) vernünftigen Abschleppwagen schickte (ganz aufgeladen). Abgerechnet wird später mit unserem VCD (viel sympathischer als ADAC - aber egal). Der Abschlepper meldete sich innerhalb von 5 Minuten und war in nicht einmal einer halben Stunde da. Wir hatten inzwischen rausgefunden, daß wir nur 3,5km (die wären NICHT fahrbar gewesen - brutaler Verkehr usw...) von der nächsten Hyundai-Werkstatt weg sind. Gleich an der Autobahnausfahrt "Rosenheim" in Raubling. Na wenigstens das. Aufladen, dahinfahren, Abladen vor der Werkstatttür: halbe Stunde. Rechnung: 165€ (in bar zu bezahlen). Egal, zahlt unser Verkehrsclub.

Auto also abgestellt, braven Brief geschrieben (vorbereitete Umschläge am Autohaus - sehr löblich), Schlüssel und Fzg-Schein rein. Die Fahrräder an Bord verhilfen uns zu einer kostenfreien Fahrt gen Bahnhof, wo schon der Zug zurück nach München auf uns wartete (da nehmen wir heute den zuverlässigen Toyota ;-) um verspätet doch noch zu meinen Eltern in Niederbayern zu gelangen, die gestern Endziel hätten sein sollen.

Nun zum Technischen:

Da ich davon ausgehe, daß es einer oder beide Zylinder sind (meist ja nur einer) oder "NUR" ein Schlauchschaden ist, sollte das kostentechnisch ja keine große Geschichte werden. Morgen früh wird mit der Wekstatt telefoniert und angewiesen/beraten, was zu machen ist.

Im Netz finde ich Geber-/Nehmerzylinder für je 20-30€ (auf die Schnelle)... Hyundai wird wohl Original-Teile nehmen (wollen/müssen). Ob die sowas da haben oder ich zwei Wochen warten muß?
Wie ist hier die Einschätzung zu Originalteilen, deren Preise und dem zu erwartenden Arbeitsaufwand? Ich würde mal sagen, daß das eine Werkstatt innerhalb zwei, drei Stunden erledigt haben sollte?

Freu mich über (Mitgefühl,) Einschätzungen und Erfahrungen. Apropos, ich habe ja eher gegrinst ob dieser Panne... 5000-10.000 km später hätte das schon irgendwo im australischen Outback passieren können. Der Aufwand da (und ich hätte SICHER nicht an DIESE Teile gedacht, mitzunehmen), wäre doch ein wenig höher geworden.

Damit einen schönen Sonntag,

Lupo

Erstmal: Herzliches Beileid!

So ein Schaden ist extrem selten, ich habe noch nie so eine Geschichte gehört.

Dann - wenn Du die Teile selbst besorgst, muss die Werkstatt sie auch einbauen. Es sei denn die sind so abgehoben, dass sie Dich mitsamt dem kaputten Auto vom Hof schicken. Dann geht es denen aber derart gut, dass sie gar keine Kunden mehr brauchen.

Bei selten gebrauchten O-Teilen kann es durchaus dauern bis die da sind. Das ist dann auch gleich ein Argument dafür, selbst beschaffte Teile zu verwenden. Den Arbeitsaufwand kann ich nicht abschätzen.

Zwischenstand: Werkstatt hat heute das Überraschungsei vor der Tür gehabt und scheinbar war um kurz vor acht morgens noch Faschingsstimmung... keiner da. Nach acht dann ne nette Tuss, die von nix ne Ahnung hatte. Keiner hat bemerkt, daß Fidelio vor dem Haupteingangstor steht (ging nicht anders vom Abschleppwagen runter) und komplett im Weg steht... Katerstimmung? Ich wurde gefragt, ob ich am Samstag den Schlüssel im Auto habe stecken lassen... muhahaha... ne Leute, brav Euer Tütchen ausgefüllt und Kfz-Schein und Schlüssel in den (leicht) gesicherten Briefkasten mit allen Infos geworfen. ... Sie hätte gerne meine Telefonnummer... (steht zweimal auf dem Tütchen)... und "wenn Luft ist" sehen sie sich das mal an. Man rufe mich zurück. Nix passiert. Kurz vor 16.00h habe ich dann angerufen und gefragt, ob denn schon irgendwas wäre. "Ja ähm der Werkstattmeister ist grad dran, ruft in einer halben Stunde zurück". 2 Minuten später klingelt das Telefon: "Bist Du der mit voll krass H1?". "Paßt Du auf, hat sich Auto VOR Nehmerzylinder (ich habs befürchtet) eine "Hülse" als Vorrats-/Druckspeicher, da Dichtung kaputt. Neue Hülse wird gebraucht, kost 75€uro, kann bestellen, morgen da... Einbau dann bald". Hey Super... also nicht (wie vermutet) der Nehmerzylinder. ("Ja gut, der ist eh nicht lieferbar") - puh... sowas hätte ich befürchetet. Ich sag: "bestellen, und was kost dann noch die Arbeit?" - "Brauchen wir 30-40 Minuten". - Okay... das ist ne Ansage... Ansehen, bestellen, einbauen, befüllen, entlüften, testen... ich also: "also wohl um die 150€" - die Entgegnung: "komma locker hin"... da sind wir aber mal gespannt, ob da am Schluß nicht doch 270€ draus werden.
Gut, sobald das Ding drin ist, sollte ich angerufen werden, um das Auto abzuholen. Man darf gespannt sein.

@Skippy: Bei Landrover (Defender) ist das ein großes Thema, geht immer gern mal kaputt (vor allem Nehmerzylinder), drum hätte es mich nicht gewundert, wenn jedes Auto mit hydraulischer Kupplung alle 50.000 bis 200.000 eben mal diese Verschleißerscheinung aufweisen. Unser Landy hatte es bei 340.000 (now!) bisher einmal.

Diesbezüglich tue ich wohl gut dran, (ein halbes Jahr ist noch Zeit) - mir doch zumindest nen Nehmer mitzunehmen auf die Reise... dort will ich ungern Wochen stehen, weil das Ding weltweit nicht lieferbar ist - falls er dann doch fällig sein sollte. (Und ich wette fast, daß durch schlampigen Einbau der "Hülse" nun Dreck ins System kommt, die den Nehmerzylinder zerschießt - der Teufel ist ein Eichhörnchen.)

Schönen Abend allerseits,

Lupo

Naja, bei dem Engländergelumpe gehen ja sogar Sachen kaputt, die anständige Geländeautos gar nicht haben, so what.
Bei den Japsen ist sowas wirklich kein Thema.

Aber der Werkstattmeister scheint ja gut drauf zu sein. Ahnung muss er ja wohl haben bei dem Tempo der Diagnose.
Wie kommst Du drauf dass der die Hülse dann schlampig einbaut?

Einen Defender, der mit 340.000km seit 16 Jahren verdammt zuverlässig läuft und nur hie und da mal etwas Pflege und Verschleißteilaustausch braucht, würde ich nicht als Gelumpe bezeichnen.

Ich habe nur ein bis drei Schrauber meines Vertrauens (Profis! - in ganz Deutschland)... denen ich bisher traue... alle anderen, die an meinen/unseren Autos was gemacht haben, sind Schlamperer und Schwachköpfe. Drum ein grundsätzliches Mißtrauen.

Aber wir werden sehen.

Lupo

So... alles ist (hoffentlich) wieder gut - bisher zumindest.
Gestern früh kam der Anruf, daß das Auto abholbereit wäre und so schwang ich mich per Fahrrad zum Ostbahnhof - auf in den Zuch nach Rosenheim und ab in die Werkstatt. Dort wurde ich von einem ganz anderen "Werkstattmeister" in Empfang genommen, der schon strahlende Augen hatte. Er berichtete, daß er am Montag frei hatte und am Dienstag voller Erstaunen den Fidelio sehen "durfte" - "schon immer habe er sich gewünscht" mal nen 4x4-Starex zu Gesicht zu bekommen. Sehr freundlich und wirkte durchaus kompetent, vor allem, als er berichtete, daß das Ersatzteil nun eine andere Halterung hätte und sie eine Zusatzhalterung anbringen/bauen mußten, damit das Ding auch paßt. Gescheit haben die es wohl allein deshalb schon gemacht, weil er gleich bemerkte, daß sie noch mit zusätzlichen Sicherungsmuttern/Schrauben das Ding so festgemachte hätten, daß es sich - im Gegensatz auch zur Originalhalterung - garantiert nicht lösen könnte (was aber nichts mit der Undichtigkeit zu tun hat).
Das Teil ist also der Druckbehälter, der VOR den Nehmerzylinder geschaltet ist. Wie bei vielen Autos üblich (so erzählte er) sei aber im Fall des H1 der Nehmerzylinder NICHT mit im Motorraum verbaut, sondern IM Getriebegehäuse nähe Ausrücklager (das kann ich dann momentan nur glauben) - wäre es also der Nehmerzylinger gewesen, hätte das Getriebe raus müssen (angeblich).
Der Druckbehälter heißt offziell "Ölkammerkupplung H1-Starex" und hat die Teilenummer (lt. Rechnung) 41553-4A105) - Nettopreis 62,40€

Die ganze Chose hat (auch aufgrund der Halter-Anfertigung) doch etwas mehr gekostet und bleibt aber mit 197,75€ gerade noch unter 200€.

Paßt.

Hier noch zwei Fotos vom Teil:





mit freundlichem Gruß,

Lupo

Siehste, geht's doch schon wieder los... doch nicht alles richtig gelaufen. Danke @Andreas für diese INFO. Aufgrund der Umstände war ich halt der ganzen Sache ausgeliefert. Und tatsächlich: Hauptsache er läuft wieder (hoffentlich dauerhaft, dies betreffend).

Grüße, Lupo