wenn einen (also mich) bei steinbocks island-bericht und bildern der neid überkommt, und die erinnerung an die letzte eigene islandreise wieder wach wird, …. egal .... auch die „schmalspur-urlaubsvariante“ (wenig zeit, wenig geld) kann ihren reiz haben:
los ging’s abends daheim (wo auch sonst!?) bis in den österreichischen süden; und tags darauf über den passo polentin (straninger alm) von kärnten nach italien;
weiter auf den monte paularo mit übernachtung auf 2.000m;
über die sella carnizza richtung slowenien, und gleich nach der grenze hinauf zur planina bozca (stol);
weiter zum monte matajur;
und auf die (leider bereits nahezu durchgehend asphaltierte) landschaftlich sehr schöne slowenische grenzkammstraße;
dann zum seele baumeln lassen für zwei tage an die istrische küste;
retour durchs landesinnere mit einem abstecher zum vojak;
weiter zur kleinsten stadt der welt - hum mit 20 einwohnern und einem offroader;
wieder zurück nach slowenien zum porecen, auf dessen befahrung wir diesmal verzichtet haben, da wir die vielen feiertags-wanderer nicht verärgern wollten, stattdessen wandern wir einfach mit;
anschließend für ein erfrischendes bad an/in die soca;
bevor wir auch für unsere letzte nacht einen stellplatz suchen und finden;
fazit: 8 tage und nächte im herzen europas, abseits aller campingplätze, wunderschöne landschaften, ruhige und abgelegene gegenden wechseln mit touristischen hochburgen, legal befahrbare schotterwege und ehemalige militärsträßchen für das „kleine“ 4x4 glück, bis auf die tankrechnungen keine kosten (essen und trinken muss man schließlich auch daheim ….) und wieder mal die erkenntnis: auch ganz nah kann ganz fern sein.
Starex 4WD 2,5 CRDi, Bj. 2006, Familien- und Reisekutsche
...Vorsicht mit Wildcampen in Slo, speziell im Soca-Tal und da ganz speziell im Triglav-Nationalpark! Als Kajakfahrer bin ich gelegentlich an der Soca und hab da so meine Erfahrungen mit uniformierten Personal gesammelt, speziell mit Natpark-Rangern. Die "netteste" Begegnung vor 3 Jahren: Der Einstiegs-Parkplatz zu Koritnica (Zufluss zur Soca) war voll, also sind wir 100m entfernt von der Hauptstraße ab in eine breite Kiesstraße ca 20 m hieingefahren (KEIN Verbotsschild, KEINE Schranke, KEINE Wiese, DEUTLICHE Kiesstraße, wäre auch mit tiefergelegtem BMW zu fahren gewesen. Nach ca 20 m Kieshaufen, alte Feuerstelle, etwas Müll, das Übliche halt. Wir machen kurz Brotzeit und wollen uns dann zum Kajaken rüsten, kommen 2 Nationalparkautos in die Kiesstr, versperren uns demonstrativ den Weg, steigen zwei sonnenbebrillte, uniformierte Ranger aus und kommen auf uns im "SpielmirdasLiedvomTod"-Gang zu...Ergebnis der Unterhaltung: Es ist verboten, die Straße durch den Nationalpark weiter als 5 m mit dem Auto zu verlassen, eine Regelung, die angeblich seit 4 Wochen gelte (Recherche später ergab: Diese Regel war nirgends, auch nicht auf der homepage des NP zu finden, nirgends Verbots- oder sonstige Hinweisschilder und auch sonst schwer zu erkennen, dass man noch im NP war). Kurze Debatte...Wenn wir gleich bar zahlen kostets von 40E nur die Hälfte, wenn wir noch weiter diskutieren holen sie sofort die Polizei... Also brav 20 € gezahlt (gegen offizielle DinA4-Quittung im gepflegten slovenisch, also die Kohle vermutlich tatsächlich im Auftrag des Natparks kassiert und nicht selbst eingeschoben). Kommentar zum Abschied vom netteren der beiden Herrn: "We get almost everybody...."(Netter Hinweis an die Leute, die nun evtl zu Haus im Sessel die Geschichte lesen und großkotzig sagen " Da hätt ich nicht gezahlt, Da hätt ich die Polizei kommen lassen": Schon mal mit feindlich eingestellter Polizei im Ausland ohne Sprachkenntnis "netten" Kontakt gehabt? Auf Konfrontation gegangen? Und, gewonnen? Wenn drei mal ja, dann Glückwunsch!) Anschließend bei der Touri-Info in Bovec beschwert, dort sehr verständnisvolle Dame mit der Auskunft: Ja, man wisse um das teils extrem rüpelhafte Vorgehen der Ranger/Förster, Polizisten, es seien halt viele ehemalige Militärs dort gelandet. Man versuche seitens des Tourismus schon länger hier einen gastfreundlicheres Verhalten zu erreichen.. Auf die 20€ ist geschissen, aber mich hat diese "Gastfreundlichkeit" in Slo "nicht wirklich überzeugen" können. Inzwischen habe ich gerade vom Nat.Park noch ähnliche Geschichten gehört. Ich campe in Slo nur noch dann wild, wenn ich einen wirklich sicheren Platz habe oder fahre besser gleich ins gastlichere Italien und schlag dort doppelt: 1. Wanst voll mit Pizza und 2. mich ins Gebüsch Gruß Steinbock
..ich vergaß: Lieber Guentitec, wollte Dich nicht mit Neidgedanken quälen... Wichtig ist: Nicht die Länge oder Entfernung einer Reise ist für deren Wert entscheidend, sondern die Erlebnisse und die Fähigkeit, die Erlebnisse auch wahrzunehmen. Oft kann man in diesem Sinne fast vor der Haustür die schönsten Reisen machen!
hallo guenticek, :) :) -sehr netter reisebericht ! -und obwohl es mich ja zur zeit eher richtig weit weg zieht, ist so ne tour "vor der haustüre" auf jeden fall seeeehr reizvoll, -vor der haustüre gibt es genauso viel zu entdecken, wie woanders auch.... -und bis meine afrika/island pläne realität werden, mache ich sicherlich noch die eine oder andere "nah-und-kurz-aber-gut"-tour... ;))) -jedenfalls danke für den inspirierenden beitrag!
Zitat von Steinbock im Beitrag #3...Vorsicht mit Wildcampen in Slo, speziell im Soca-Tal und da ganz speziell im Triglav-Nationalpark! Als Kajakfahrer bin ich gelegentlich an der Soca und hab da so meine Erfahrungen mit uniformierten Personal gesammelt, speziell mit Natpark-Rangern.
wir hatten keine probleme mit dem wild campen in slowenien, allerdings sind wir auch nie direkt im nationalparkgebiet gestanden!!!
wenn man allerdings sieht, wie sich der tourismus in den letzten 15-20 jahren im soca-tal entwickelt hat, kann man einigen unmut der ortsansässigen durchaus verstehen. ich war bereits vor 25 jahren dort zum kajak fahren, damals noch ein verschlafenes tal; heute geht's dort zu wie auf einem outdoor-rummelplatz (kletterer, kajakfahrer, paragleiter, mountainbiker, .... ). was allerdings keine entschuldigung für das verhalten der ranger sein soll.
lg guenticek
Starex 4WD 2,5 CRDi, Bj. 2006, Familien- und Reisekutsche
Zitat von Steinbock im Beitrag #4 wollte Dich nicht mit Neidgedanken quälen... Wichtig ist: Nicht die Länge oder Entfernung einer Reise ist für deren Wert entscheidend, sondern die Erlebnisse und die Fähigkeit, die Erlebnisse auch wahrzunehmen. Oft kann man in diesem Sinne fast vor der Haustür die schönsten Reisen machen!
ja, da hast du völlig recht!!! und es überwiegt ja auch bei mir die freude über die schönen erinnerungen an island, nicht der neid ....
Starex 4WD 2,5 CRDi, Bj. 2006, Familien- und Reisekutsche