Hallo,

nachdem nun die Nächte wieder länger und kälter werden, das TV-Programm auch nicht besser wird, habe ich mir gedacht, was gibt es wohl Schöneres, als diese Zeit im Freien (in die Tiefgarage passt ja mein Starex nicht mehr) unter dem Wagen zu verbringen. Ich habe mir nun für diesen Winter vorgenommen mal ausführlich und intensiv über einen Zusatztank nachzudenken.

In erster Linie ist es mir wichtig die Reichweite des Starex auf ein erträgliches Maß zu erweitern.

Folgende Bedingungen habe ich für mich aufgestellt:

- keine Einschränkung der Bodenfreiheit
- Ersatzrad soll an seinem Platz bleiben
- Tankvolumen 40 + Liter
- Befüllen über Originaleinfüllstutzen, wenn technisch möglich und sinnvoll
- Einbindung in des Kraftstoffsystems ohne zusätzliche Pumpe, falls möglich
- und nicht zu vergessen, TÜV-abnahmefähig


OK, ich gebe zu, dass 40 Liter nicht gerade berauschend sind, aber ein Gesamttankvolumen von etwas über 100 Liter erscheint mir recht alltagstauglich zu sein. Andererseits dürften die Kosten gleich mit denen von größeren Tanks liegen. Vielleicht doch unnötiger Luxus?

Im Augenblick fahre ich zwei Ansätze:

1. Tank auf der Beifahrerseite
-unklar ist noch die Befüllung und die Verbindung zum Originaltank

Hier mal mein erstes, am Sonntagabend erstelltes Modell, welches schon ziemlich gut unter den Fahrzeugboden passt:




Der Tank würde auf der rechten Seite noch ca. 15cm länger werden. Die mögliche Höhe wird das Modell erst haben, wenn der „obere“ Teil zu 100% an das Fahrzeug angepasst ist.

Nettotankvolumen, zwischen 55 und 60 Liter – wenn der Tank so bleiben kann.


2. Originaltank wird ausgetauscht gegen einen optimierten Nachbau, der den vorhandenen Platz vollständig ausnutzt. Vorteil hier ist, dass es kaum Einbindungsschwierigkeiten in den Tankkreislauf geben wird. Diese Variante ist erst seit heute aktuell und ich habe noch nicht nachgesehen, ob hier wirklich ein Volumengewinn möglich wäre.


Sobald ich neue Informationen/Erkenntnisse habe, so in einigen Wochen, werde ich es euch wissen lassen.


Viele Grüße
Reinhard

Seit November 2010 habe ich sechs „Spezial“-Firmen kontaktiert, bin 908km durch die Gegend gefahren, habe 37 Emails geschrieben, ein knappes Dutzend Telefonate geführt, drei unterschiedliche Tankmodelle gebaut und im Alltagsbetrieb (den Innentank zum Leidwesen meiner Familie zwei Woche lang) getestet. Viel Zeit unter dem Starex liegend verbracht, gemessen und gezeichnet. Nun möchte ich euch meine erworbenen Erkenntnisse nicht vorenthalten. Wichtig war mir noch, dass die Ladefläche komplett erhalten bleibt:

A) Innentank
1. Tank zwischen den Vordersitzen und Sitzen der zweiten Reihe
Volumenvergrößerung: ca. 130 Liter




Vorteile:
- Optimale Ausnutzung von nicht benötigtem Innenraum
- Großes Volumen
- Relativ schnell demontierbar

Nachteile:
- Betankung im Innenraum, keine TÜV-Eintragung!!!
- Betankung von Außen, nur durch Austausch des hinteren Seitenfenster durch ein „Alufenster“ mit eingebautem Einfüllstutzen möglich, da der Höheunterschied des Originaleinfüllstutzen im Vergleich zur Höhe des Innentanks für eine Betankung des Tanks nicht ausreichen ist – laut Fachwerkstatt
- Entlüftung des Tanks – Führung der Entlüftungsschlauch nach Außen nicht so einfach, außer bei Betankung von Außen
- Unfall, wie verhält sich der Tank im Falle eines Unfalls, vor allem, wenn er als ständige Lösung verbaut sein soll?

Kosten ohne Einbau und ohne Anschlüsse: 1.350,-- Euro in V4A Ausfertigung (Firma wollte nicht in V2A oder Stahlblech beschichtet anbieten)


B) Außentank
1. Tank anstelle vom Reserverad
Volumenvergrößerung: ca. 100 - 125 Liter , abhängig von der Höhe des Tanks zur
Hinterachse hin. – keine Einschränkung des Böschungswinkels im Bereich der
Stoßstange, AHK kann weiterhin montiert werden

105 Liter Ausführung:


links ist die Seite zur Stoßstange hin:


Vorteile:
- Relativ großes Volumen
- TÜV Abnahme möglich
- Betankung auf der selben Seite wie Haupttank

Nachteile:
- Gewichtsverteilung, da Gewicht hinter der Achse
- Betankung über zweiten Einfüllstutzen (über Originalstutzen nicht möglich, da der Radlauf, zumindest mit den großen Reifen, zu eng ist, um eine Zuleitung durchzuführen), der auf der linken Seiten in dem erhöhten Teil der Stoßstange integriert wird
- Extra Pumpe notwendig, da der Originaltank über keine tief liegende Ablassschraube verfügt => kommunizierende Gefäße nicht möglich und es nicht sicher ist, ob die Zusatzdieselpumpe des CRDI Motors, bei einer Umschaltlösung, die notwenige Leistung erbringt, um die langen Versorgungswege zu überbrücken
- Wohin mit dem Reserverad, bzw. teurer Reserveradschwenkhalter benötigt

Kosten, inkl. Einbau und TÜV Abnahme durch Fachwerkstatt: ~ 2.000,-- Euro,
(Stahlblech 2mm, pulverbeschichtet und Aluriffelblech als Steinschlagschutz)


2. Tank Beifahrerunterseite mit separaten Einfüllstutzen
Volumenvergrößerung: ca. 60 Liter

Da fehlen noch 700 mm auf der rechten Seite :


Vorteile:
- Optimale Gewichtsverteilung
- TÜV Abnahme möglich

Nachteile:
- Kleines Tankvolumen im Verhältnis zu den Kosten
- Betanken des Haupt- und Zusatztanks über zwei verschiedene Einfüllstutzen auf unterschiedlichen Seiten
- Größere Karosseriearbeiten für zweiten Einfüllstutzen notwendig (Radlauf zu klein)
- Extra Pumpe, Tankgeber, usw. benötigt

Kosten mit Einbau durch Fachwerkstatt: leider kein Angebot erhalten


3. Tank Beifahrerunterseite mit Verbindung zum Originalhaupttank (kommunizierende
Behälter)
Volumenvergrößerung: ca. 60 Liter

Vorteile:
- Optimale Gewichtsverteilung
- TÜV Abnahme möglich
- Betankung über Einfüllstutzen des Haupttanks
- Keine gesonderte Pumpe, Tankgeber, usw. notwendig

Nachteile:
- Kleines Tankvolumen im Verhältnis zu den Kosten
- Änderung am Haupttank, somit gesonderte TÜV Abnahme für diesen erforderlich

Kosten mit Einbau durch Fachwerkstatt: wird nicht angeboten, da keine Werkstatt
die Garantie übernehmen will, dass der am Haupttank zusätzlich eingesetzte
Stutzen auf Dauer dicht ist!


4. Tank Beifahrerunterseite mit Verbindung zu neuem, modifizierten Haupttank*
Volumenvergrößerung: ca. 75 Liter

Vorteile:
- Optimale Gewichtsverteilung
- TÜV Abnahme möglich
- Betankung über Einfüllstutzen des Haupttanks
- Keine gesonderte Pumpe, Tankgeber, usw. notwendig

Nachteile:
- Kleines Tankvolumen im Verhältnis zu den Kosten


*Haupttank wird durch einen ca. 80 Liter großen V2A Tank, der näher an die
Hinterachse heranreicht als der Originaltank ausgetauscht

Kosten mit Einbau durch Fachwerkstatt: Schätzpreis der Werkstatt liegt bei rund 4000,-- Euro, eher höher


Fazit: es ist ziemlich schwer eine Werkstatt zu finden, die bereit ist sich Gedanken über den Starex zu machen und noch schwerer eine zu finden, die auch bereit ist, diese Gedanken umzusetzen. Offensichtlich lässt sich mit Standardlösungen in "Massenfahrzeugen" wie Defender, LandCruiser und VW-Bus mehr und leichter Geld verdienen.


Viele Grüße
Reinhard

Hallo Flo,

bei meinem Fahrzeug wäre der warme Auspuff nicht das Thema. Wegen dem großen Reservereifen habe ich da schon ein Hitzeschutzblech :




Delica Tanks gibt’s auch in Deutschland für unter 800,-- Euro. Das Problem könnte bei diesem Tank, der vorhandene Einfüllflansch sein, sofern dieser in irgendeiner Form am Delica mit dem Originalstutzen verbunden werden soll. Der Originaltank beim Delica wird, so weit ich mich erinnern kann, links auf Höhe der B-Säule betankt. Auch scheint mir das angegebene Volumen von 135 Litern darauf hinzuweisen, dass die Maße nicht passen werden. Die 125 Liter, die ich genannt habe, sind schon das Maximum, sofern man nicht den Böschungswinkel stark verschlechtern möchte.

Es gibt auch beim L300 eine Lösung den Zusatztank in den Radkorb zu legen. Dieser Tank hat ungefähr 75 Liter gebracht. Die Befüllung erfolgte durch einen Stutzen, der unter der hinteren Stoßstange durchgezogen wurde. Aber er ließ sich schnell ausbauen, einfach die Zuleitungen lösen und dann den Radkorb herunterklappen und Tank mit angeflanschten Einfüllstutzen herausziehen. (höhle300, hier im Forum, hat/hatte so einen Tank in seinem L300)


Viele Grüße
Reinhard

Hallo,

nun nachdem ich viel Theoretisches in diesem Beitrag ausgebreitet habe, nun die praktische Ausführung:


Zusatztank: 120 Liter Volumen, 110 Liter als Befüllung empfohlen
Einbauort : anstelle vom Reserverad
Betankung: erfolgt über die hintere Stoßstange auf der Fahrerseite

Der Treibstoff wird von einer Pumpe, die bei Bedarf von mir eingeschaltet wird, in den Haupttank gepumpt

Der Schalter, der untere der Doppelschalter:


Die Pumpe


Der Einfüllstutzen


Die Tankentlüftung, rechts (auf der linken Seite die selbe Entlüftung) oberhalb der Stelle an der die Stromkabel in die Heckklappe geführt werden



Der Tank mit Platz für die AHK:







Aufpassen muss ich, da der Zusatztank ein größeres Volumen hat, dass ich die Pumpe beim Umfüllen rechtzeitig ausschalte, da sonst der Haupttank überlaufen könnte. Denke mal, dass das irgendwann passiert, aber vielleicht finde ich bis dahin für dieses „Problem“ eine Lösung.


Viele Grüße
Reinhard

Nach nun mehr acht Monaten Zusatztank ein kurzes Feedback. Der Haupttank ist noch nicht übergelaufen, lag aber eher daran, dass ich den Zusatztank bis jetzt kaum genutzt habe, bzw. dies sehr ungern tue. Warum ungern? Der Tankdeckel ist undicht! Ab 30/35 Liter Befüllung wird der Treibstoff nett auf der Heckklappe und in der Umgebung verteilt. Dies hatte ich auch nach einem zweiwöchigen Test vor sieben! Monaten (Anfang September 2011) reklamiert. Passiert ist von Herstellerseite bis heute nichts!!! - - eigentlich Schade.... Naja, ein paar nette Telefonate, das Letzte erst vor drei/vier Wochen, hatten wir schon.

Viele Grüße
Reinhard

So,

nun kann ich Neues berichten. Ein paar Tage nach dem Starex-Treffen kam, wie mir Renke schon, aus erster Quelle informiert, "zugeflüstert" hatte, ein neuer Tankdeckel für den Zusatztank. Nachdem der Dieselpreis endlich wieder unter 1,40 € gerutscht ist, habe ich gleich mal den Tank, erst teilweise, ein paar Tage später komplett aufgefüllt und siehe da, der Deckel hält tatsächlich dicht. Ich denke das Hauptproblem des "alten" Deckels war, dass er eine Entlüftung hat. Da der Zusatztank aber bereits über zwei Entlüftungen verfügt, ist diese beim Deckel überflüssig, bzw. nicht notwendig. Achja, optisch ist er halt nicht mehr ganz so dezent wie der "alte" Deckel (siehe oben), lässt sich aber besser greifen und dass das Schloss einfriert ist auch eher unwahrscheinlich, obwohl ich im letzten Winter auch mit dem ersten Deckel keine Probleme hatte (habs immer wieder getestet):




Noch was zum Befüllen des Zusatztanks. Ich denke besser wäre es noch den Einfüllstutzen unterhalb des Rücklichts durch die Karosserie zu führen. Durch die dadurch wesentlich höhere Position würden sicherlich einige Liter (10?) mehr in den Tank gehen und das Auffüllen der letzten 10-20 Liter wäre nicht ganz so zeitaufwändig. Nachteil ist, dass man halt dann ins Blechen schneiden - wieder eine rostanfällige Stelle - und denWasserbehälter des Heckscheibenwischers entfernen muss, sonst ist da kein Platz für das Einfüllrohr. Das mit dem Heckscheibenwischer wäre für mich persönlich kein Thema, da dieser bei meinem Starex seit gut zwei Jahren eh defekt ist und ich ihn bisher noch nicht wirklich vermisst habe. Ich bin sogar am Überlegen ihn komplett zu entfernen, damit der TÜV bei der nächsten HU (bei der letzten hat er den Heckwischer nicht getestet) keine Probleme machen kann, da so ein Blindstopfen an der Heckklappe sicherlich günstiger ist, als eine Reparatur/Austausch des Wischermotors.


Viele Grüße
Reinhard

Zitat von Schlicksurfer im Beitrag #4

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Moins Reinhard

Wie gross ist denn jetzt eigentlich Dein Zusatztank? Passt da bei Deinem Zusatztank die AHK noch rein?
Deinen Thread habe ich mir angesehen und die Lösung könnte mir vielleicht gefallen.

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Eingetragen wurden 110 Liter. AHK passt rein, evtl. kann man noch 5 Liter größer bauen. Übrigens wurde das zulässige Gesamtgewicht im Rahmen der Tankeintragung um 120kg erhöht, was ich eigentlich gut und professionell finde.

Grüße
Reinhard

Zitat von Luky im Beitrag #9

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Die pragmatische Lösung: sehr hochwertiger Kraftstoff-Kanister 20 l von Hünersdorf um 20€ oder um 30€ wenn man aus welchen Gründen auch immer Blech haben muss.

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Naja, ich hab immer noch von früher acht, oder sinds sogar zehn, 20 Liter Metallkanister , aber die waren für mich nicht wirklich eine Alternative . Mir ging es bei dem Zusatztank alleine um die Vermeidung des Tankvorgangs während einer längeren Fahrt (600km +) und das hab ich halt mit Kanistern nicht, bzw. mir war es das viele Geld wert, es nicht zu haben.

Noch was zum Preis, 2000 Euro, inkl. Unterfahrschutz, Einbau und Eintragung sollte man schon rechnen. Wenn Sammelbestellung, bzw. mehrere einen Tank möchten, einfach Kontakt mit Wolfgang Kempf von 4x4camp.eu (info@4x4camp.de) aufnehmen, der kennt das Fahrzeug und weiss, was zu tun ist.

Viele Grüße
Reinhard